Schweigt nicht zu den Angriffskriegen der Türkei in Kurdistan!

Schweigt nicht zu den Angriffskriegen der Türkei in Kurdistan!

Gemeinsamer Aufruf von Defend Kurdistan, Women Defend Rojava und RieseUp4Rojava zu Aktionen gegen den Krieg in Südkurdistan!

Während die deutschen Medien sich dabei überschlagen, über den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins in der Ukraine zu berichten, und konstant die Zeitenwende beschwören, finden im Nahen Osten altbekannte Szenarien statt. Tayyip Erdogan begann im Rahmen seiner neoosmanischen Phantasien, am 17. April, unterstützt durch den Barzanî-Clan, einen erneuten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Südkurdistan.

Weltweit wird über Krieg diskutiert und der Frieden eingefordert, doch wieder einmal wird Kurdistan davon ausgenommen. In den deutschen Medien wurde nahezu nicht darüber berichtet, dass innerhalb von fünf Tagen fast 200 Luftschläge stattgefunden haben, dass der Krieg der Türkei dafür gesorgt hat, dass von 93 Dörfern in der Region Şeladize, nur noch 7 bewohnt sind, dass bereits am Tag nach Beginn des Angriffskrieges in mehr als 30 deutschen Städten demonstriert wurde und seitdem ständig Protest auf der Straße stattfindet. Auch wird in den Medien fast gar nicht darüber berichtet, dass gleichzeitig Şengal, das zentrale Siedlungsgebiet der Êziden, die noch 2014 einem Völkermord durch den IS ausgesetzt waren, von der irakischen Armee angegriffen wird. Auch findet sich in den Medien kaum eine Meldung darüber, dass die Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens (auch als Rojava bekannt) seit Wochen unter ständigen Angriffen des türkischen Staates, in Form von Drohnenschlägen und Artillerieschlägen, steht. Dass die Türkei erneut versucht, sowohl in Syrien, als auch im Irak, kurdische Siedlungsgebiete zu besetzen und die dortige Bevölkerung zu vertreiben, bleibt ebenfalls unerhört. Die ganze Welt spricht vom Kriegstreiber und Diktator Putin, aber zu dem Faschisten Erdogan und seinem AKP-MHP Regime wird geschwiegen.

Als „Defend Kurdistan“ werden wir nicht tatenlos zusehen. Wir nehmen uns die neu gestartete Operation des türkischen Staates auf Südkurdistan zum Anlass, gegen den Krieg in ganz Kurdistan auf die Straße zu gehen. Wir werden unsere Stimmen gegen die Kriegstreiber in Kurdistan erheben, ganz gleich ob es dabei um das türkische Regime, die irakische Regierung oder um den Barzanî-Clan handelt. Wir betrachten es als unsere Verantwortung, an der Seite derjenigen zu stehen, die Kurdistan gegen diesen Besatzungskrieg verteidigen. Wir haben bereits letztes Jahr dazu beigetragen, dass der Angriffskrieg der Türkei auf Südkurdistan gescheitert ist, und jetzt wollen wir als Teil des weltweiten Widerstandes erneut unsere Rolle spielen, um dazu beitragen, dass dieser Krieg gestoppt werden kann.

Wir rufen alle Menschen, die sich solidarisch zur kurdischen Gesellschaft und zur kurdischen Freiheitsbewegung bekennen, dazu auf, sich an den zahlreichen Aktionen die im Moment in ganz Deutschland stattfinden (Infos findet ihr unter: defend-kurdistan.com // kon-med.com // anfdeutsch.com) zu beteiligen. Am kommenden Samstag, dem 23. April, finden in zahlreichen Städten Demonstration stattfinden. Außerdem könnt ihr selbst aktiv werden. Unten haben wir einige Handlungsempfehlungen für die nächsten Wochen festgehalten. Gleichzeitig wenden wir uns aber auch an all diejenigen, die sich in den letzten Wochen gegen den Krieg in der Ukraine eingesetzt haben. Völkerrechtswidrige Angriffskriege finden gerade nicht nur in der Ukraine und auch nicht nur von Seiten Russlands statt! So appellieren wir an alle, die sich in den letzten Wochen so sehr für Frieden engagiert haben, sich auch für den Frieden in Kurdistan einzusetzen und den türkischen Aggressor zu verurteilen und zu isolieren. Kommt mit uns gemeinsam auf die Straße und wir setzen ein einheitliches Zeichen gegen Krieg in Kurdistan, in der Ukraine und auf der ganzen Welt!

Für den Frieden in Kurdistan!

Es lebe der Widerstand der kurdischen Freiheitsbewegung!

Nieder mit dem türkischen Faschismus!

Handlungsempfehlungen in Zeiten des erneuten völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der Türkei in Südkurdistan:

  • Beteiligt euch an den Aktionen die von Kon-Med, Defend Kurdistan, den Kampagnen Riseup4Rojava & Women Defend Rojava, sowie den bundesweit existierenden Solikomitees organisiert werden.
  • Ergreift in euren eigenen Städten die Initiative, wenn es sonst niemand tut. Egal ob Demonstration, Kundgebung, Infostand oder Blockade. Alle Formen des zivilen Ungehorsam sind wichtig und tragen dazu bei, das ohrenbetäubende Schweigen gegenüber dem Angriffskrieg zu brechen.
  • Geht gezielt auf Bündnisse, die sich im Rahmen des Ukraine-Krieges gegründet haben zu, und hebt den in Kurdistan stattfindenden Angriffskrieg auf die Agenda. Bzw. setzt euch dafür ein, dass auf den Demonstrationen gegen den Krieg auch Kurdistan in Form von Redebeiträgen, Musik und Gestaltung vertreten ist.
  • Ins besondere kreative Aktionen wie Bannerdrops, Flashmobs, Sit-In‘s uvm. lassen sich schnell und mit wenigen Menschen organisieren. Ein gut organisierter Flashmob mit 20 Menschen kann leicht mehr Öffentlichkeit schaffen als eine Demonstration mit 1.000 Teilnehmern.
  • Besorgt euch Infomaterial wie Plakate, Sticker und Flyer zum Krieg und verteilt sie überall in eurer Stadt.
  • Geht auf Journalist:innen, Politiker:innen und Personen des öffentlichen Lebens in eurem Umfeld und in eurer Stadt zu. Berichtet ihnen von dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg und versucht sie davon zu überzeugen, sich öffentlich zu positionieren. Ein kurzes Statement auf Social Media oder ein kurzer spontan gemachter Clip hilft, Druck auf offizielle Stellungen wie das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium aufzubauen, um sie wiederum dazu zu bringen sich mit der Situation zu befassen.

Wir wünschen euch allen und uns allen viel Erfolg. Auf dass dieser Krieg endet, bevor in eine noch intensivere Phase übergeht! Für jegliche Fragen könnt ihr uns gerne unter info [@] defend-kurdistan.com anschreiben!

Defend Kurdistan

Women Defend Rojava

RiseUp4Rojava

An diesen Orten finden am 23. April Demonstrationen statt:

Frankfurt, um 13 Uhr an der Galluswarte – Bundesweite Jugenddemonstration

Düsseldorf, um 14 Uhr vor dem DGB Haus

Hannover, um 14 Uhr auf dem Opernplatz

Dresden, um 14 Uhr am Hauptbahnhof

Hamburg, um 15 Uhr an der Sternschanze

Stuttgart, um 15 Uhr in der Lautenschlager Straße

Leipzig, um 18 Uhr in der Eisenbahnstraße

Freiburg, um 18 Uhr auf dem Platz der alten Synagoge

München, um 19 Uhr auf dem Zenettiplatz

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