Wir müssen weiterkämpfen!
Seit 1999 ist Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftiert, seit über 43 Monaten, dreieinhalb Jahren gab es in der Totalisolation keinen Kontakt zum wichtigsten Vordenker und Repräsentanten des kurdischen Volkes.
Gestern, am 24. Oktober 2024 berichtete Ömer Öcalan, der Neffe von Abdullah Öcalan davon das er am gestrigen Tag zu einem Gespräch auf die Gefängnisinsel konnte und sich zwei Stunden mit Öcalan unterhalten konnte. Erstmals seit über 43 Monaten gibt es ein Lebenszeichen von Abdullah Öcalan!
Zeitgleich startete die Türkei schwere Angriffe auf die Selbstverwaltung in Nord-Ostsyrien und Gebiete im Nordirak, darunter auch Sengal.
Die Ereignisse überschlagen sich in den vergangenen Tagen.
Plötzlich spricht der türkische Faschist Devlet Bahçeli, Vorsitzender der MHP, von einer möglichen Freilassung von Öcalan, Unterstützung bekam er prompt von Erdogan und dem Vorsitzendem der CHP, Özgür Özel. Das diskutierte Angebot zielt jedoch auf eine Kapitulation ab, Öcalan solle erklären, dass die PKK sich auflöse und die Waffen niederlegen würde und so den Weg für Frieden ebnen.
Dies mag überraschend sein, doch wenn wir den Blick auf die letzten hundert Jahre richten wird klar, dass die Türkei kein aufrichtiges Interesse an einer friedlichen Lösung hat. Während die PKK neunmal einen einseitigen Waffenstillstand ausgerufen hat, und unter Öcalans Führung immer Bereit war Gespräche mit dem türkischen Staat zu führen, hält der Krieg der Türkei gegen die kurdische Bevölkerung an und wird immer weiter ausgeweitet. Sei es die Besatzung von Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî der zuletzt die massiven Zerstörungen von ziviler Infrastruktur in Rojava innerhalb des vergangenen Jahres sowie die seit Juni 2024 gestartete Besatzungsoperation in Basur, Nordirak.
Wer steht wirklich für eine friedliche Lösung?
Einen wirklichen Willen für eine friedliche Lösung zu sorgen müsste erst einmal seitens der Türkei bewiesen werden. Stattdessen startete die türkische Armee in der Nacht zum 24. Oktober schwere Luftangriffe auf Wohngebiete in Nord- und Ostsyrien, bei denen mindestens 12 Zivilisten, darunter 2 Kinder getötet und dutzende verletzt worden. Wie die Selbstverwaltung Nord- & Ostsyrien bekannt gab, wurden mindestens 42 zivile Orte, darunter Bäckereien, Kraftfelder und Gesundheitseinrichtungen angegriffen.
Mazloum Abdi, Oberbefehlshaber der Demokratischen Kräfte Syriens erklärt: „Die Türkei bombardiert rücksichtslos und ohne jegliche Grundlage unsere Gebiete. Die Versorgung, Gesundheit und Zivilisten werden angegriffen. Das ist ein Kriegsverbrechen. Wir haben wiederholt unsere Dialogbereitschaft bekundet. Gleichzeitig bekräftigen wir, dass unsere Streitkräfte bereit sind, unsere Bevölkerung zu verteidigen.“
Die Haltung der kurdischen Bewegung ist klar: Man sei immer offen für alle demokratischen Wege, das wurde in der Vergangenheit gezeigt und gilt auch immer noch. Die Freiheitsbewegung Kurdistans steht für eine demokratische Lösung in Kurdistan, der Türkei und für alle Bevölkerungen des Mittleren Ostens.
Doch die militärische Eskalation der Türkei zeigt, dass die Türkei kein Interesse an einer friedlichen Lösung hat.
Gespräche mit Öcalan: Kein Entgegenkommen der Türkei, sondern ein Sieg des internationalistischen Kampfes
Die Nachricht das der Neffe Öcalans und DEM-Partei Abgeordnete Ömer Öcalan, am 23. Oktober auf Imrali war und Abdullah Öcalan besuchen konnte ist eine sehr gute Nachricht und eine die uns Kraft und Hoffnung geben sollte.
Doch dies ist nicht das Produkt des guten Willens von dem türkischen Staat oder den NATO-Verbündeten, sondern ein Ergebnis, des lang anhaltendes Kampfes für die Feiheit Öcalans, dem unermüdlichen Aufstehens der kurdischen Bevölkerung für die Freiheit ihres Repräsentanten auf die Straße zu gehen und der internationalen Solidarität.
Die internationale Kampagne „Freiheit für Öcalan – Für eine politische Lösung der kurdischen Frage“ zeigt, wie wirksam wir sein können, welche Kraft wir haben.
Hunderte Aktionen in zahlreichen Ländern der Welt sorgten für den Erfolg, den wir jetzt sehen.
Öcalan lässt aus Imrali Grüße verrichten und betont gleichwohl, das die Isolation weiter geht, und mit ihr auch der Kampf gegen die kurdische Bevölkerung. Dennoch betont er ausrücklich die Bereitschaft für eine politische Lösung zu sorgen: „Wenn die Bedingungen entstehen, habe ich die theoretische und praktische Kraft, diese Phase von der Grundlage des Konflikts und der Gewalt auf eine rechtliche und politische Grundlage zu lenken.“
Daher kann unsere Antwort auf die Ereignisse der letzten Zeit nur entschlossen sein. Wir sind mit unseren Aktionen erfolgreich und sehen, welche Kraft sie haben! Wir haben die Möglichkeit die physische Freiheit von Öcalan zu erreichen!
Daher sollten wir uns nicht beirren lassen und dürfen den Kontakt mit Öcalan nicht als Verschnaufpause sehen, sondern als Teilerfolg und Motivation noch intensiver für die Freiheit von Öcalan und Frieden in Kurdistan aktiv zu werden.
Die Türkei fordert eine Kapitulation, doch wir werden entschlossen für eine demokratische und friedliche Welt einstehen und kämpfen!
Daher gilt mehr denn je:
Auf die Straße gegen die türkischen Angriffe in Kurdistan! Für die Freiheit von Öcalan
Defend Kurdistan!
Kommt am 16.11. nach Köln zur Großdemonstration für die Freiheit für Abdullah Öcalan!